Vorbereitungen für Gmundens steilstes Fest

Vorbereitungen für Gmundens steilstes Fest

Vorbereitungen für Gmundens steilstes Fest 1024 576 Verein Pro Gmundner Straßenbahn

Für „Gmundens steilstes Fest“, das 100 Jahr-Jubiläum der Straßenbahn 1994, wurde eine Sensation vorbereitet, um allen Bewohnern und Gästen der Traunseestadt ein wirklich spezielles Fahrgefühl vermitteln zu können. Erstmals sollte ein Beiwagen auf der Straßenbahn zum Einsatz kommen. Und zwar nicht irgendeiner, sondern ein offener Sommerbeiwagen aus Klagenfurt. Für diesen Beiwagen, der die letzten 30 Jahre von engagierten kärntner Straßenbahnspezialisten, zuletzt im Museum Historama in Ferlach, aufbewahrt worden war, war natürlich erst die Betriebsbewilligung für den Fahrgastverkehr zu erwirken. Dies vor dem Hintergrund, dass erst unmittelbar vorher im Jahr 1994 die Zuständigkeit für Straßenbahnen vom Bund (Verkehrsministerium) an das Land Oberösterreich übertragen worden war. Diese Betriebsbewilligung würde tatsächlich die erste sein, die die nunmehrige Landesbehörde aussprechen oder auch verweigern würde. Dazu waren rechtzeitig alle nur erdenklichen Vorkehrungen, Simulationen und Erprobungen durchgeführt worden, und zwar mit dem Motor-Gerüstwagen der Lokalbahn Gmunden – Vorchdorf als simuliertem Beiwagen. Dieser Motor-Gerüstwagen war wiederum erst wenige Jahre zuvor aus einem ehemaligen Holztransport-Truck der Elektrischen Bahn Unterach – See entstanden. Am 5. August 1994 traf der Beiwagen 101 in Gmunden ein. Sofort wurden die erforderlichen Belastungs- und Bremsprobefahrten in der Zusammensetzung GM 5 (immer talwärts gereiht ) und BW 101 (handgebremst, mit Druckluft-Fußballplatzhupe zur Signalabgabe ausgestattet) durchgeführt. Bergwärts verkehrte die Garnitur mangels Umfahrungsmöglichkeit geschoben, durch den offenen Wagen hatte der GM 5 – Fahrer aber eine gute Sicht auf den Spitzenschaffner und die Strecke. Bei den Probefahrten zeigte sich, dass die nahe zur Bahntrasse stehenden Kastanienbäume in der Kaltenbrunerstraße mit Rücksicht auf die Fahrgäste im offenen Beiwagen radikal gestutzt werden mussten. Dies wurde von der Werkstättenmannschaft und den Straßenbahnern sofort durchgeführt und der Beiwagen bis unter das Dach mit dem Schnittgut beladen. Ein einmaliges Bild an diesem Sommertag: Männer mit Motorsägen auf einem mit Ästen beladenen Straßenbahnzug, den es in dieser Form noch nie vorher gegeben hatte. Alle Probefahrten verliefen erfolgreich, sodass die Betriebsbewilligung durch die Aufsichtsbehörde auch anstandslos erteilt werden konnte. Eine behördliche Sensation sozusagen, die für viel gute Stimmung sorgte und den Keim für die künftige hervorragende Zusammenarbeit mit den Landesdienststellen bildete.

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