Ein Meilenstein:
Der Combino-Einsatz 2003

Ein Meilenstein: Der Combino-Einsatz 2003

Ein Meilenstein: Der Combino-Einsatz 2003 1024 576 Verein Pro Gmundner Straßenbahn

Nach den umfangreichen Abstimmungen des Jahres 2002 auf politischer und technischer Ebene liefen von April bis Juni 2003 die Vorbereitungen für den Combino-Einsatz auf Hochtouren. Zusammen mit der Premiere eines Niederflur-Triebwagens waren auch 10 Jahre Verkehrsverbund Gmunden zu feiern. Auf Initiative des Obmannes gelang es auch, den Österreichischen Omnibustag nach Gmunden zu holen. Es war also ein großes Fest vorzubereiten und abzuwickeln.

Das Großereignis „Probebetrieb des Niederflurtriebwagens aus Nordhausen“ wurde auf einer eigenen Countdown-Tafel an der Endstation Franz Josef-Platz angekündigt und begann mit der Überführung des Zweirichtungs-Combino Nr. 107. Am 23. und 24. Juni wurde der Nordhausener Triebwagen auf einem Straßentieflader nach Gmunden überstellt und bei der Remise abgeladen. Schon der Tieflader-Transport und die Probefahrten im Zuge der behördlichen Zulassung für den Fahrgast-Probebetrieb erregten gewaltiges Aufsehen. An zahlreichen Stellen der Strecke mussten Profileinschränkungen beseitigt und sogar Gehsteige und Straßenpflaster mit Steinschneidemaschinen bearbeitet werden. Das Zusammenspiel zwischen Technikern der Firmen Siemens, Stadtwerke Nordhausen und Stern & Hafferl einerseits sowie der technischen Aufsichtsbehörde des Landes Oberösterreich funktionierte derart effizient, dass noch am Abend des 26.6.2003 die Betriebsbewilligung ausgesprochen werden konnte. Die Straßenbahner zeigten sich regelrecht begeistert von dem modernen Fahrzeug, das bequem zu begehen war und endlich auch kein Hindernis mehr für Kinderwagen und Fahrräder bot.

Als offizieller Höhepunkt lud die Firma Siemens am Abend des 28.6.2003 zu einem ihrer legendären Events in die Straßenbahnremise ein, wo die Vorstellung der Straßenbahn – Ausbauprojekte und des Combino-Triebwagens vor hochkarätigen Entscheidungsträgern erfolgte. Es waren alle vier politischen Fraktionen und viele hochrangige Gäste gekommen! Obmann Dipl.-Ing. Otfried Knoll moderierte auf ausdrücklichen Wunsch der Firma Siemens den Abend unter dem Motto „Gmundens Straßenbahnzukunft beginnt!“ Die hochrangig besetzte Delegation aus Nordhausen und alle Festgäste hielt es nicht lange auf ihren Sesseln, als der berühmte Jazz-Saxophonist Big Jay McNeely die Remise zum Glühen brachte. Es folgte eine nächtliche Fahrt mit Konzertbegleitung in die Innenstadt und ein langer, langer Ausklang in der Remise. Das allseits abgegebene Bekenntnis zur Umsetzung der Ausbaumaßnahmen wurde am Folgetag durch die Mitteilung des Landeshauptmann-Stellvertreters und Verkehrslandesrates von Oberösterreich Dipl.-Ing. Erich Haider bekräftigt, dass 10 Millionen Euro aus dem Infrastrukturfonds des Landes Oberösterreich für die Umsetzung der Maßnahmen reserviert seien.

Der Combino war der Star der nächsten Tage. Die öffentlich zugänglichen Fahrten am 29.6.2003 mit dem Combino (Baujahr 2002) und dem Kontrast-TW 100 (Baujahr 1898) waren bis auf den letzten Platz besetzt. Da gleichzeitig auch der Österreichische Omnibustag in Gmunden stattfand und die Citybuslinien anlässlich 10 Jahre Gmundner Verkehrsverbund mit prächtigen Oldtimern betrieben wurden, ergaben sich ungemein reizvolle Fotomotive. Während des anschließenden einwöchigen Normalbetriebes des Combino (bis 6. Juli 2003) führte dieser die meisten Planzüge der Straßenbahn und beförderte in diesem Zeitraum 6.647 Fahrgäste. In der Fahrtrichtung zur Stadt trug der Combino die elektronische Zielanzeige „ZUM SEEBAHNHOF“. 29. Juni bis 6. Juli 2003 Vorstellung des Combino für das Publikum, Österreichischer Omnibustag in Gmunden, 10 Jahre VVG.

Am 7. und 8. Juli 2003 wurde der Combino schließlich auf der Lokalbahn Gmunden – Vorchdorf eingesetzt, um die Praxistauglichkeit für die vorgesehene Verbindung der beiden Meterspurstrecken zu erproben. Dazu mussten einige elektrotechnische Kunstgriffe ausgeführt werden. Am 8. Juli kam der Combino dann wieder per Tieflader in seine Heimat Nordhausen zurück. Die Probefahrten hatten für Stern & Hafferl sehr wesentliche Erkenntnisse geliefert. Vor allem war damit bewiesen, dass in Gmunden auch „Fahrzeuge von der Stange“ eingesetzt werden können. Und für die Bevölkerung wurde augenscheinlich, welche Möglichkeiten ein modernes Straßenbahnsystem bieten würde. Diese Möglichkeiten stellte der vom Verein Pro Gmundner Straßenbahn herausgegebene neue Zielkatalog eindrucksvoll vor.

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