100 Jahre Gmundner Straßenbahn

100 Jahre Gmundner Straßenbahn

100 Jahre Gmundner Straßenbahn 1024 576 Verein Pro Gmundner Straßenbahn

Gmundens steilstes Fest! Auf den Tag genau 100 Jahre nach der Eröffnung der Gmundner Straßenbahn setzte sich am Vormittag des 13. August 1994 der Festzug am Franz Josef-Platz in Bewegung. Begleitet von historischen Hochrädern ging es mit 3 Triebwagen und dem Klagenfurter Sommerbeiwagen – vollbesetzt mit der Stadtkapelle – zur Remise. Bemerkenswert war, dass alle Festredner – vom Landeshauptmann bis zum Bürgermeister, vom Stern & Hafferl-Geschäftsführer bis zum Betriebsratsobmann – unüberhörbar das Ziel „Endstation Rathausplatz“ in den Vordergrund stellten. Hierzu war auch die vom Verein Pro Gmundner Straßenbahn eigens angefertigte Haltestellensäule „Rathausplatz“ der optische Mittelpunkt neben dem Rednerpult.

Das Jubiläumsfest wurde ein sensationeller Erfolg. Die Gmundner Gastronomie hatte eigens ein Schaffner-Menü, bestehend aus „Kurbeldreher“, „Schaffner-Supperl“ und „Remisen-Schnitzel“ sowie als Nachtisch „Schaffnerbusserl“ kreiert. Die vom Verein Pro Gmundner Straßenbahn und der GEG gestaltete Jubiläumsausstellung in der neu renovierten Kraftstation, wo eine riesige Schalttafel aus der Anfangszeit der GEAG-Elektrifizierung und eine funktionstüchtige Bogenlampe gezeigt wurden, bildete den Mittelpunkt des Interesses. Flohmarkt, Oldtimerfahrten, Preisrätsel und Sonderpostamt im Kammerhofmuseum zogen das Publikum in Scharen an, die ÖBB beteiligten sich mit einem Tag der offenen Tür und Führerstandsmitfahrten am Hauptbahnhof.

Nach dem Esplanadenfest und einem phantastischen Feuerwerk zu Ehren der Straßenbahn fuhren die vollbesetzten Wagen 8, 10 und 5+101 zweimal durch die nächtliche Stadt, um alle Blues-Fans in die Remise zu bringen, wo die britisch-österreichische Sängerin Dana Gillespie, begleitet von Big Jay Mc Neely am Saxophon, ihren eigens getexteten Streetcar-Blues vor 400 begeisterten Gästen sang. Den GM 5 mit dem vollbesetzten Beiwagen 101 voran im Konvoi durch die enge Kuferzeile und über die 100 ‰-Steigung zu schieben, erforderte einiges Fingerspitzengefühl: Fahrer war Dipl.-Ing. Otfried Knoll, der dann in der Remise als weiteren Höhepunkt die erste Magnum-Flasche von „Gmundens steilstem Wein“ mittels Triebwagen 5 entkorkte: Am Puffer des GM 5 war der Korkenzieher angebunden, und durch langsames Rückwärtsfahren wurde Korken sanft aus der Magnum-Flasche gezogen. Dabei handelte es sich um einen edlen Tropfen, der dann ein Jahr lang, mit Bonus auf jede Flasche für den Straßenbahnverein, aus eleganten Flaschen mit GM 5-vor-dem-Rathaus-Etikett, in Gmundens Lokalen ausgeschenkt wurde.

Die ganztägigen Oldtimerfahrten und der Tag der offenen Tür bewirkten auch am 14. August 1994 einen riesigen Ansturm auf die Straßenbahn. Der unbestrittene und ständig ausverkaufte Star war der Sommerbeiwagen 101 aus Klagenfurt. Er wurde gemeinsam mit dem Triebwagen 5 bei allen samstäglichen Nostalgiefahrten im August eingesetzt und ging erst am 5. September 1994 wieder zurück nach Kärnten. Der Erfolg dieses Wagens führte unmittelbar zum konkreten Bemühen des Obmannes Dipl.-Ing. Otfried Knoll um Überlassung eines Sommertriebwagens der Pöstlingbergbahn. Am 16. November 1994 konnten die Verhandlungen mit der Linzer ESG um Überlassung eines solchen Wagens erfolgreich beendet werden. Am 15. Dezember 1994 wurde der Sommertriebwagen IV in die ESG-Remise Kleinmünchen überstellt und für den Abtransport nach Gmunden vorbereitet. Nun galt es, die erforderlichen Umbauten zu finanzieren.

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